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Presseinformationen

Umfrageschlussfolgerung: Sicherheit am Arbeitsplatz durch Geschäftszwänge vernachlässigt

Jedes Jahr sterben mehr als fünftausend Menschen in der EU an den Folgen arbeitsbedingter Unfälle. Obwohl die Zahl der Todesfälle am Arbeitsplatz fällt – von 3,6 Todesfällen pro 1.000 Mitarbeiter im Jahr 1996 auf 2,1 im Jahr 2007[1] – und viele Unternehmen behaupten, Sicherheit stehe für sie an erster Stelle, scheint die Arbeitssicherheit allgemein zu stagnieren.  Was ist der Grund für diese Diskrepanz?
 
Um die Ursache zu ergründen, führte DuPont Sustainable Solutions, ein Beratunsbereich von DuPont, der Unternehmen dabei unterstützt, sicherer, effizienter und nachhaltiger zu werden, eine Umfrage bei 300 führenden Unternehmen in Europa durch, um Einstellungen zu und Strategien für Arbeitssicherheit zu untersuchen. Die befragten Unternehme aus den Bereichen industrielle Fertigung, Öl und Gas, Bauindustrie, Automobilbau, Energie und Versorgung, Lebensmittel, Transport, Stahl oder Logistik haben alle mindestens 2.500 Mitarbeiter und sind in Deutschland, Frankreich, Italien, Polen, Portugal oder Spanien[2] tätig.
 
Die Ergebnisse der Umfrage, die Sie hier einsehen können, deuten darauf hin, dass fehlendes Engagement der Führungskräfte zu einem konzeptuellen „Zusammenbruch“ geführt hat.  Zwar ist deutlich, dass die Bedeutung der Arbeitssicherheit allgemein wohl verstanden wird, jedoch gibt es Lücken in der Umsetzung. Dieses resultiert wiederum in einer Zurückweisung der Verantwortlichkeit für Sicherheit, dem Fehlen von klaren Arbeitssicherheitsvorgaben und, was noch wichtiger ist, in einer mangelhaften Messung der Sicherheitsleistungen, sowohl qualitativ als auch quantitativ.
 
Fehlende Leistungsmessung und Zielsetzung in Bezug auf die Arbeitssicherheit
 
Obwohl viele Unternehmen Arbeitssicherheit als höchste Priorität aufführen, steht sie selten wirklich ganz oben auf der Agenda, was wahrscheinlich an den wenig inspirierenden Beweggründen liegt – 65 Prozent der Befragten nannten die Einhaltung der rechtlichen Vorschriften oder das Image des Unternehmens als Hauptmotivationen.  Nur 15 Prozent der Teilnehmenden nannten spontan eine Steigerung der Produktivität, Kostensenkung oder Qualitätsverbesserung als Triebkräfte für die Arbeitssicherheit. Offensichtlich glauben nur wenige, dass verbesserte Arbeitssicherheit sich auch auf eine Steigerung der Unternehmensleistung auswirkt. 
 
Darüber hinaus führt ein Drittel der befragten Unternehmen angeblich keine Messungen der Arbeitssicherheitsleistungen durch, und nicht ein einziger Teilnehmer konnte eine Statistik über die Sicherheitsleistung seiner Firma nennen. Jedes fünfte befragte Unternehmen legt überhaupt keine Sicherheitsziele fest. In diese Gruppe fielen hauptsächlich italienische, französische und deutsche Unternehmen. Erschreckende 51 Prozent der Arbeitsschutzverantwortlichen glauben, dass die Zielsetzung ihres Unternehmens für Arbeitssicherheit unzulänglich ist. Das wirft die Frage auf: In welchem Maß wird die Arbeitssicherheit überhaupt kontrolliert?
 
Sind alle Verletzungen vermeidbar?
 
Bei dieser Frage gingen die Meinungen stark auseinander. Unternehmen im Nordosten Europas, wo automatisierte Industriezweige wie die Fertigungsindustrie dominieren, tendieren zu dem Glauben, dass sich Verletzungen nicht verhindern lassen. In Südeuropa, wo vorwiegend arbeitsaufwändigere Industriezweige ansässig sind und sicheres Verhalten eine größere Rolle spielt, hält man Verletzungen eher für vermeidbar. In Spanien ist diese Überzeugung so stark, dass 96 Prozent der Befragten ihren Antworten zufolge glauben, alle Verletzungen können vermieden werden.
 
Verantwortlichkeit, ja - Zuständigkeit, nein
 
Wenn Arbeiter in einigen Industriezweigen meinen eine bestimmte Anzahl von Unfällen sei akzeptabel und die Führungskräfte nichts anderes kommunizieren, ist es unwahrscheinlicher, dass die Handlungen aller Beteiligten von Arbeitssicherheit beeinflusst wird. Die Studie zeigt, dass sich solche Einstellungen durch das gesamte Unternehmen ziehen. Sie manifestieren sich in fehlender Klarheit über die Zuständigkeiten, was sich auch auf die Wahrnehmung der Mitarbeiter hinsichtlich ihrer Befugnisse beim Beobachten gefährlichen Verhaltens auswirkt. Einer von drei Arbeitern in Frankreich fühlt sich nicht befugt, einen Prozess zu unterbrechen, um eine Verletzung zu verhindern, und Teilnehmer aus Portugal und Italien würden ebenfalls zögern. In Spanien betrachteten 70 % der befragten Unternehmen Sicherheit als eine Gemeinschaftsleistung, in Italien glauben dies nur 30 % und in Deutschland sind es nur 25 %. Eine der wirksamsten Methoden zur Steigerung der Sicherheitsleistung ist es Anreize für Sicherheit zu schaffen. Jedoch setzen weniger als die Hälfte der befragten Unternehmen Sicherheitsanreize ein, und interessanterweise befinden sich diejenigen, die es tun, in Südeuropa. 
 
Engagement und Führungsstil der Führungskräfte
 
Weiterhin legen die Daten nahe, dass Leiter von Unternehmen ihr starkes verbales Engagement häufig nicht in die Tat umsetzen. Teilnehmer aus Deutschland und Frankreich äußerten sich am kritischsten über ihre Führungsetagen. Fast ein Drittel gab an, ihre Geschäftsleitung täte nicht genug, um ihr Engagement für die Verbesserung der Arbeitssicherheitsleistung zu beweisen. Darüber hinaus glauben nur 20 % der Befragten, dass die Führungskräfte in ihrem Unternehmen die Sicherheit bei betrieblichen Entscheidungen berücksichtigen. 
 
Fazit
 
Diese Vernachlässigung der Sicherheit, insbesondere bei Betriebsstörungen, passt nicht zu der Überzeugung von 95 % der Teilnehmer, dass verbesserte Sicherheit zu einer Steigerung der Unternehmensleistung führe. Es ist offensichtlich, dass Arbeitssicherheit in Unternehmen in ganz Europa ein großes Thema ist. Diese Umfrage zeigt jedoch, dass Schwächen innerhalb des Systems die Effektivität eines Sicherheitssytems reduzieren und so die Wirksamkeit allgemein beeinträchtigen. Dies manifestiert sich in einer dauerhaft erhöhten Frequenz von Stör- und Unfällen.
 
Insgesamt betrachtet, wird deutlich, dass sich die meisten Firmen nicht mit allen Mitteln engagieren. Die Grundelemente eines effektiven Sicherheitsmanagements sind zwar vorhanden, doch ohne den richtigen Antrieb stagniert die Sicherheitsleistung. Diese Umfrage macht deutlich, dass das Fehlen eines koordinierten, kompromisslosen Sicherheitskonzepts dazu führt, dass Unternehmen in Europa voraussichtlich weiterhin von Verletzungen und Todesfällen heimgesucht werden und so ihre Betriebsberechtigung sowie die Möglichkeit, ihre angestrebten Gewinne zu erzielen, unterminieren.
 
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Hinweis für den Redakteur
DuPont Sustainable Solutions ist einer von 13 Geschäftsbereichen bei DuPont.Das Unternehmen bietet Beratungs- und Schulungslösungen, mit denen Kunden ihre strategischen Visionen zu Sicherheit am Arbeitsplatz, Prozesssicherheit, Umwelt- und Operational Excellence gestalten und implementieren können. Wir nutzen unsere 200-jährige Geschichte und unsere Leistungen als Eigentümer und Betreiber großer Industrieanlagen, um unseren Kunden weltweit unsere Erfahrung und Unterstützung zur Verfügung zu stellen. Weitere Informationen sind unter www.sustainablesolutions.dupont.co.uk erhältlich.
 
DuPont (www.dupont.com) ist ein Wissenschaftsunternehmen. 1802 gegründet, entwickelt DuPont auf Basis von Wissenschaft nachhaltige Lösungen, die das Leben der Menschen besser, sicherer und gesünder machen.  Mit Geschäftsaktivitäten in über 90 Ländern bietet das Unternehmen ein breites Spektrum innovativer Produkte und Dienstleistungen für Branchen wie Landwirtschaft, Nahrungsmittel, Bauen und Wohnen, Kommunikation und Transport.
 
Weitere Informationen erhalten Sie hier:
John Michael Kern
Marketing Communication Specialist
DuPont Sustainable Solutions, EMEA
Tel: +41 22 717 5293
E-Mail: John.M.Kern@che.dupont.com
 
Weitere Presseinformationen erhalten Sie hier:
Philippa Watts
PR-Beraterin von DuPont Sustainable Solutions
Tel.: +44 7771 857 856
 

[1] Quelle: Eurostat. Statistische Werte sind nur bis zum Jahr 2007 verfügbar.

[2] Stichprobe: 299


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