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Presseinformationen

Die Welt ernähren: ein einzigartiges Studiengebiet

Würden Sie heutzutage Agrarwissenschaften in Europa studieren?

Die Zahlen kennen wir alle auswendig: neun Milliarden Menschen bis 2050. Weniger offensichtlich ist jedoch, dass ein solcher Bevölkerungszuwachs bedeutet, dass wir 70% mehr Nahrung produzieren müssen, um uns alle zu ernähren. Das bedeutet auch, dass jährlich drei Milliarden Tonnen Getreide und 470 Millionen Fleisch benötigt werden. Diese Herausforderungen sind entmutigend und ihre Lösung fordert nach neuen Ideen von Menschen mit geeignetem wissenschaftlichen und technischen Hintergrund, die ihnen mit bahnbrechenden Innovationen entgegentreten. Der akademischen Welt kommt daher eine Schlüsselrolle zu, die nächste Generation der Innovatoren in den Agrarwissenschaften mit den nötigen Fähigkeiten und Kompetenzen auszustatten. Aber geschieht das gerade?

Oder genauer gefragt: ist dieser Studiengang beliebter als andere? Die Zahlen sprechen für sich. Die Studiengänge mit den wenigsten Absolventen (gerade mal 1,67%) in Europa sind Landwirtschaft und Veterinärmedizin. Um das Ausmaß des Problems zu betonen muss gesagt werden, dass das globale Durchschnittsalter der Landwirte 55 Jahre beträgt. Das gibt Rätsel auf: auf der einen Seite sind wir uns des Problems der Nahrungsmittelsicherheit nur zu bewusst aber andererseits lässt sich die große Mehrheit der Studierenden von heute nur schwer für einen Abschluss in Landwirtschaft oder Lebensmittelwissenschaft begeistern. Dies ist kein rein europäisches Phänomen. Während die Einschreibungen in Agrar-verwandte Studiengänge  in den USA zwischen 2005 und 2012 um 28,5% gestiegen sind, liegen diese Zahlen immer noch weit unter dem Fachkräfte-Bedarf der Industrie.

Der Mangel an Interesse an den Agrarwissenschaften stellt eine kritische Hürde für die Verbreitung von Innovations und von best-practice Prozessen dar. Liegt das vielleicht darin begründet, dass wir beim Gedanken an Essen eher an Supermärkte denn an fruchtbare Felder denken? Möglicherweise besitzen die Agrarwissenschaften nicht die gleiche Attraktivität wie andere Studienfelder. Ich denke, die Herausforderung besteht aus zwei Teilen: wir müssen jungen Menschen aufzeigen, dass die Agrarwissenschaften ein Feld mit glänzenden Chancen auf eine Anstellung und persönliche Entwicklung sind. Viel bedeutsamer als die untrennbare Verbindung mit dem alltäglichen Leben ist jedoch, dass die Studierenden sich hier einer der weltweit größten Herausforderungen stellen dürfen. Daher müssen wir ihre Leidenschaft für die Lösung der Nahrungsmittelfrage wecken, die weit über die reinen Zahlen hinaus geht, die 2050 über uns hereinbrechen werden. Und während sie sich akademische Kompetenzen von der Pflanzenzucht bis zur Molekularbiologie aneignen, ist es diese Leidenschaft, welche ihnen das Gefühl von Sinnhaftigkeit und Erfüllung geben wird, das Generationen von Studierenden vor Ihnen dazu befähigt hat, das Gelernte umzusetzen um groß angelegte Transformationen zum Wohle der Menschheit voranzutreiben.

 

 

 

 

Zuletzt haben wir sehr positive Anzeichen gesehen, die uns für die Zukunft Grund zum Optimismus geben. Heute gab DuPont bekannt, dass wir unsere Nahrungsmittelsicherheitsziele für das Jugend-Engagement mehr als erreicht haben.

In 2012 hatten wir uns ehrgeizige Ziele gesetzt um zu helfen, den Hunger auf der Welt zu bekämpfen. Wir haben 10 Milliarden US-Dollar in Forschung, Entwicklung und  Einführung von 4000 neuen Produkten investiert; wir haben Programme und Partnerschaften ins Leben gerufen um ländliche Gemeinschaften zu unterstützen; und wir haben versprochen, zwei Millionen Jugend-Engagements weltweit bis 2020 zu ermöglichen. Einige dieser Projekte fanden in Verbindung mit Jugendentwicklungsorganiationen wie 4-H statt, welche junge Menschen in Anbaumethoden und Landwirtschaftsinnovationen trainiert und anleitet. Andere Projekte haben wir selbst vorangetrieben, wie etwa das Pioneer-Universitätsprojekt in der Ukraine, einem Land in dem fünf Millionen Landwirtschafts-Experten in den nächsten fünf Jahren gebraucht werden.

Dieses Ziel zu erreichen ist eine Quelle des Stolzes und möglicherweise ein Anzeichen dafür, dass sich die Dinge ändern. Die Herausforderungen, denen wir in der Landwirtschaft begegnen, seien sie wissenschaftlich, ökologisch oder sozio-ökonomisch, sind so zahlreich, dass sie durch die simple Anwendung des momentanen Wissensstandes und guter fachlicher Praxis nicht gelöst werden können. Sie verlangen nach einem neuen Lösungsmuster für Innovation, das durch den massiven Einsatz neuer Ideen, emotionalen Engagements und globaler Zusammenarbeit entstehen muss. Neue Generationen von Studenten, die das verinnerlichen und begrüßen, können sicher sein, dass sie eine gute Entscheidung getroffen haben und einem verdienstvollen und befriedigenden Berufsleben entgegensehen.

Dr. Simone Arizzi ist Direktor für Technologie und Innovation für die EMEA Region bei DuPont. 



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